Hauptabsicht meines Duderstadt-Besuchs war die erstmals auch hier gezeigte Krippenausstellung aus der Sammlung von Wolfgang Ziehe... Drei Ausstellungsorte in der Fußgängerzone gab es: Historische Adventskalender wurden in der Kirche St. Servatius gezeigt. In der Basilika St. Cyriakus war ein Krippenweg ausgestellt und die große Rathaushalle diente einer „klassischen“ Ziehe-Ausstellung mit vielen Exponaten aus vielen Ländern zum Thema „Krippen und Brauchtum“. Da waren Ausstellungsstücke dabei, die auch schon einmal in St. Johannis in Göttingen zu sehen gewesen waren, aber auch neue Krippen und Gegenstände: Der Paradiesgarten war dabei, Weihnachtspyramiden, Miniaturen mit dahinter aufgebauten, auf Leinwand gezogenen Großaufnahmen der jeweiligen Objekte, die der Ausstellungs-„Choreograph“ Johannes Förster angefertigt hatte, der große Arbeitstisch hatte seinen Platz, an dem Meister Ziehe oft höchstselbst bastelt, klebt und lackiert, allerhand „Zeugs“ aus dem Brauchtum in mehreren Vitrinen, die auf Holz gezogenen, teils sehr anrührenden Weihnachtsgrußkarten aus vergangenen Zeiten, moderne Krippenskulpturen und vieles mehr. Gut ausgeleuchtet war alles, wohlig warm war der Raum. Einzig, aber das ist nun Kritik auf sehr hohem Niveau: Zu einer Krippenausstellung passt idealerweise der Ausstellungsraum Kirche. Das mag noch einen Unterschied zur traditionellen Ausstellung in St. Johannis darstellen. Das kann man aber auch ganz anders sehen: Es geht im Wesentlichen um Historie. Und dafür kommen auch andere Gebäude in Frage, wie hier das Rathaus oder auch ein Museum.
Schließlich gab es noch einen Vortrag von Wolfgang Ziehe zum Thema „Internationale Weihnachtsbräuche“. Der hätte mehr Zuhörer verdient gehabt, aber so mancher Besucher in der Ausstellung traute sich vielleicht nicht, sich in dem kleinen Stuhlkreis auf der Ostseite der Rathaushalle dazuzusetzen. Für mich war es aber auch so angenehm, fast wie Zuhören beim Vorgelesenbekommen auf dem Sofa zuhause. Außerdem war ein unmittelbares Gespräch zwischen Vortragendem und Zuhörern möglich und wir konnten spontan im Vortrag zu einzelnen Exponaten hingehen und das Vorgetragene in der tatsächlichen Umsetzung betrachten. Nur ein Beispiel: In vielen Krippen böhmischer Herkunft - aber auch anderer regionaler Traditionen - werden die Männer mit gezogenen Hüten gezeigt, wenn sie von der Ankunft Jesu schon gehört hatten oder gar selbst an der Krippe standen, während diejenigen, die dieses Wissen noch nicht hatten, den Hut noch auf dem Kopf trugen.
Überhaupt lebt die Sammlung Ziehe von den Details. Wenn man sich da erst einmal eingeguckt hat, vielleicht auch angeleitetermaßen bei einer Führung, dann kann es sogar stundenlang dauern, bis man eine auf den ersten Blick eigentlich überschaubare Ausstellungfläche vollständig begangen hat. Oder man kommt eben während der Ausstellungszeit ein zweites Mal dorthin. Das ist vielleicht die noch bessere Variante. Ob es 2018 eine Fortsetzung gibt, wenn St. Johannis wegen der Innenrenovierung geschlossen sein wird? Vielleicht anderenorts, vielleicht auch in Duderstadt. Der Respekt vor den Mühen, die mit Planung und Durchführung der Krippenausstellungen verbunden ist, verbietet es, Wolfgang Ziehe zu weiteren Aktionen zu drängen, aber verzichtbar ist dieser adventlich-weihnachtliche Höhepunkt kaum.
Noch einmal an vier Tagen, vom 4. bis zum 7. Januar 2018 in der Zeit von 14 bis 17.30 Uhr ist die Ausstellung geöffnet.
Schließlich gab es noch einen Vortrag von Wolfgang Ziehe zum Thema „Internationale Weihnachtsbräuche“. Der hätte mehr Zuhörer verdient gehabt, aber so mancher Besucher in der Ausstellung traute sich vielleicht nicht, sich in dem kleinen Stuhlkreis auf der Ostseite der Rathaushalle dazuzusetzen. Für mich war es aber auch so angenehm, fast wie Zuhören beim Vorgelesenbekommen auf dem Sofa zuhause. Außerdem war ein unmittelbares Gespräch zwischen Vortragendem und Zuhörern möglich und wir konnten spontan im Vortrag zu einzelnen Exponaten hingehen und das Vorgetragene in der tatsächlichen Umsetzung betrachten. Nur ein Beispiel: In vielen Krippen böhmischer Herkunft - aber auch anderer regionaler Traditionen - werden die Männer mit gezogenen Hüten gezeigt, wenn sie von der Ankunft Jesu schon gehört hatten oder gar selbst an der Krippe standen, während diejenigen, die dieses Wissen noch nicht hatten, den Hut noch auf dem Kopf trugen.
Überhaupt lebt die Sammlung Ziehe von den Details. Wenn man sich da erst einmal eingeguckt hat, vielleicht auch angeleitetermaßen bei einer Führung, dann kann es sogar stundenlang dauern, bis man eine auf den ersten Blick eigentlich überschaubare Ausstellungfläche vollständig begangen hat. Oder man kommt eben während der Ausstellungszeit ein zweites Mal dorthin. Das ist vielleicht die noch bessere Variante. Ob es 2018 eine Fortsetzung gibt, wenn St. Johannis wegen der Innenrenovierung geschlossen sein wird? Vielleicht anderenorts, vielleicht auch in Duderstadt. Der Respekt vor den Mühen, die mit Planung und Durchführung der Krippenausstellungen verbunden ist, verbietet es, Wolfgang Ziehe zu weiteren Aktionen zu drängen, aber verzichtbar ist dieser adventlich-weihnachtliche Höhepunkt kaum.
Noch einmal an vier Tagen, vom 4. bis zum 7. Januar 2018 in der Zeit von 14 bis 17.30 Uhr ist die Ausstellung geöffnet.