Geschichte der Krippe

Quelle: Johannes Förster
Gabenbringer (Böhmen) Holz 7 cm ca. 1880
Vom Beginn des Monats Dezember an wird in vielen Kirchen und christlichen Familien bereits eine Krippe aufgebaut. Krippen sind figürlich – künstlerische Darstellungen der Geburt Jesu in einer Futterkrippe in einem Stall zu Bethlehem. An der Krippe stehen die Heilige Familie und die Hirten, im Hintergrund Ochse und Esel. Die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland – der Heiligen Drei Könige – wird vielerorts um den 6. Januar mit in die Krippenlandschaft einbezogen.
Quelle: Johannes Förster
König (Böhmen) Holz 7 cm ca. 1900
Die große Blütezeit der Krippen war das Zeitalter des Barock. Erste sichere Nachrichten von Kirchenkrippen stammen aus Süddeutschland, wo nach der unruhigen Zeit der Reformation zuerst die Jesuiten den großen Wert der Krippe als Andachtsgegenstand und als Mittel der religiösen Unterweisung erkannten. Die Jesuiten ließen beeindruckende, wertvolle Krippen bauen, und diese verbreiteten sich rasch in den Kirchen des gesamten katholischen Europas. Der Funken sprang bald auch auf die Städte über, und schließlich wollte jede Gemeinde eine eigene Krippe ihr Eigen nennen.
Quelle: Johannes Förster
Schäfer (Böhmen) Holz 7 cm
Zu Hochburgen des Krippenbaus in Europa entwickelten sich Italien, Spanien, Portugal und Südfrankreich, im Osten Europas die Länder Polen, die Tschechei und Slowakei, in Mitteleuropa vor allem Österreich und der Süden Deutschlands.

Ende des 18. Jahrhunderts kam die Zeit der Aufklärung und die damit verbundene Säkularisation. Mancherorts kam es zu einem Verbot der Krippen, besonders in Bayern mussten alle Krippen aus den Kirchen entfernt werden. Doch das führte dazu, dass sie verstärkt Einzug in die Bürger- und Bauernhäuser fanden.

Die Liebe zur Krippe ist in guten oder schweren Zeiten nie ganz in Vergessenheit geraten. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist das Interesse an Krippen wieder stark gewachsen. Darüber hinaus sind Ausstellungen in den letzten Jahren wieder stark in den Mittelpunkt allgemeinen Interesses gerückt.