Der gute alte Weihnachtsbrief hat bei den meisten Menschen in der heutigen Zeit ausgedient. Allenfalls werden noch Karten geschrieben. Auf Flohmärkten finde ich dann und wann alte Briefe, Postkarten und Fotos. Sie können viele Informationen über die Menschen der vergangenen Jahrzehnte enthalten. So konnte ich vor kurzem wieder einen seltenen und einzigartigen Fund machen, den ich sonst nirgendwo finden würde. Eine große Sammlung Weihnachtspost aus den Jahren 1930 bis 1980.
Flohmarktfreunde haben gerade Hochsaison und blühen auf beim Stöbern und Kaufen. So geht es auch mir, wenn ich in diesen Wochen bei schönem Sonnenschein über die Märkte schlendere. Damit das Sortiment tatsächlich die passenden Freunde anlockt, müssen ausreichend Schätze aus vergangenen Zeiten bereit liegen. Am letzten Sonntag schaute aus einer Kiste mit zerdrückten Christbaumkugeln zu meiner Freude ein schon sehr alter Schokoladenengel heraus.
Dieser kleine Engel hier ist erst einmal mit nach Hause gekommen. Er ruht nun in einer Schachtel mit alten Christbaumsüßigkeiten.
Jetzt - in der Zeit vom Winter hin zum Frühling - ist Inventur angesagt. Unzählige Figuren werden vermessen und für das Archiv fotografiert. Dann werden mit ruhiger Hand und Blick für Details kleine Schäden ausgebessert und behoben. Wenn nötig, werden die Figuren abgesaugt oder leicht gebürstet und manchmal dabei vom Staub der Jahre befreit. Anschließend werden viele Figuren gut verpackt und für den nächsten Einsatz in Kartons aufbewahrt.
Und dann kommt der Sommerschlaf...
Das ist dann die Zeit für die Kontrolle der Materialkisten: Altes Papier, Farben, ein Konvolut alter Devotionalien, eine Kiste mit Armen, Beinen und Köpfen für alte Krippenfiguren, Perlen, Schmucksteine und Seide.
Mit viel Liebe hat die Küsterin Silvia Kunkies aus Erbsen in der dortigen St. Vitus-Kirche erneut eine Krippe aus der SAMMLUNG Ziehe aufgebaut. Die Figuren stammen von Jozef Luberda (ca.1980).
Hierbei handelt es sich um gefasste Holzfiguren, die als naive Kunst einen einzigartigen Einblick in den Alltag, das menschliche Erleben und die Religiosität in Polen geben. Besonders schön die drei großen Könige, die individuell aufgestellt werden können. Diese Form der Kunst von Laien wurde oft als Freizeitgestaltung und als neuer Lebensinhalt bei Krankheit und Verlust der Arbeit praktiziert.
Am Anfang jeder Ausstellung steht die detaillierte Planung: Welches Thema oder welche Botschaft möchten wir mit der nächsten Weihnachtsausstellung ins Rampenlicht rücken? Während der Konzeption steht die Wissensvermittlung im Mittelpunkt der Überlegungen. Erneut möchte die Ausstellung die Neugierde der Besucher wecken. Noch stehen Kisten und Kasten in den Zimmern und es wird sortiert und geräumt.
Ab Ende November geht es los und Küsterin Patricia Heppeler und Diakon Wolfgang Ziehe bauen die nächste Ausstellung auf: Ab Sonntag, den 3. Dezember öffnen sich in Göttingen wieder die Pforten der St. Albani-Kirche: "Weihnachten - im Wandel der Zeit" mit noch nicht gezeigten Ausstellungsstücken.
Seit 20 Jahren sammelt Ziehe Weihnachtliches und das wird man sehen. An den Wänden, in Vitrinen und Schaukästen werden wieder Erinnerungsstücke und Kuriositäten zu sehen sein. Die kommende Ausstellung wird die Jahre 1920, 1940, 1960 und 1980 bespielen. Aufgrund der Fülle der Sammlung muss eine Auswahl getroffen werden.
Vieles wirkt durchaus liebevoll-charmant, einiges lässt aber auch erahnen, dass sich das Fest - ebenso wie die Gesellschaft - im Lauf der Jahrzehnte doch deutlich verändert hat. Unwahrscheinlich, dass eine Nikolausrute - also ein Bündel aus Reisig - heutzutage noch zum Übermitteln lieb gemeinter Grüße Verwendung fände. Auch die Bemühungen des NS-Regimes, Weihnachten zum nordischen Jul-Fest umzudeklarieren und Kinder eher über das Sonnenrad als die Geburt Jesu singen zu lassen, wird die Ausstellung aufzeigen, die Küsterin Patricia Heppeler umsichtig aufbauen wird.
Ab Ende November geht es wieder los und St. Albani-Küsterin Patricia Heppeler und Diakon Wolfgang Ziehe sind mittlerweile mittendrin in den Vorbereitungen der nächsten Krippenausstellungen: Ab Sonntag, den 3. Dezember öffnen sich in Göttingen wieder die Pforten der St. Albani-Kirche: "Weihnachten - im Wandel der Zeit" mit noch nicht gezeigten Ausstellungsstücken.
In eine vorweihnachtlich beruhigende Stimmung soll die Ausstellung: "Selbstgebastelt, handgeschnitzt und mit viel Liebe montiert…" versetzen, die in der Göttinger Rats- und Marktkirche St. Johannis von Freitag, den 1. Dezember 2023 an zu sehen ist. „In diesem Jahr ist viel für Liebhaber außergewöhnlicher Krippen dabei", verspricht Diakon Wolfgang Ziehe, der auch die Ausstellung mitorgansiert hat.
Für große Krippen- und Weihnachtsausstellungsfans sind beide Ausstellungen ein Muss.
Hänsel und Gretel" gehört zu den bekanntesten Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm: Als im Land eine große Hungersnot herrscht, beschließen die Eltern von Hänsel und Gretel, die Kinder im Wald auszusetzen. Auf ihrem Weg durch den Wald stoßen die Geschwister auf ein Haus aus Lebkuchen, verziert mit Zuckerwerk. Doch Vorsicht! Die alte Frau, die darin wohnt, führt Böses im Schilde.
Zwei Kinder - im Wald ausgesetzt - lernen in schwieriger Situation, ihre Probleme ohne Eltern zu meistern...
Hans im Glück, Frau Holle oder Hänsel und Gretel - ob jung, ob alt, jeder kennt diese Märchen. Die Märchensammlung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm ist neben der Luther-Bibel das bekannteste und weltweit am meisten verbreitete Buch der deutschen Kulturgeschichte.
Sowohl in vielen Märchen als auch in biblischen Geschichten geht es um Grundfragen des Lebens, um die Suche nach Sinn und um Entscheidungen: Was braucht der Mensch, damit es ihm gut geht? Was wünscht er sich, sei es von außen oder aus ihm selbst? Und wie unterschiedlich sind wir Menschen, wie unterschiedlich sind die Wege, die wir gehen.
Wir wollen im Sommermonat September den Brückenschlag wagen und beide Welten miteinander ins Gespräch bringen. In drei Gottesdiensten stellen wir die bekannten Märchen in die Mitte und verknüpfen sie mit biblischen Impulsen. Es warten auf Sie drei Predigten, die auf je eigene Weise eine Antwort auf diese Frage suchen.
Die Arbeit an den Märchen und biblischen Texten hat uns große Freude gemacht – und nun hoffen wir, dass auch viele Zuhörerinnen und Zuhörer Gefallen daran finden.
3. September, St. Albani-Kirche, 10 Uhr: „Frau Holle“ mit Pastorin Angelika Ohlemacher
10. September, St. Albani-Kirche, 10 Uhr: „Hans im Glück“ mit Pastor Martin Hauschild
17. September, St. Albani-Kirche, 10 Uhr: „Hänsel und Gretel“ mit Diakon Wolfgang Ziehe
Dazu zeigt die SAMMLUNG Ziehe vom 13. Sonntag nach Trinitatis, den 3. September bis zum 15. Sonntag nach Trinitatis, den 17. September 2023 in der St. Albani-Kirche in Göttingen rund um die Gottesdienste die Ausstellung: „Märchenhaftes“.
Die St. Albani-Kirche freut sich in diesen Wochen auf kleine und große Besucher. Viele Schaustücke entführen in die Welt der Gebrüder Grimm und der Märchen überhaupt: der Froschkönig, Frau Holle, das Aschenputtel, Schneewittchen, Hänsel und Gretel, Rotkäppchen und Tischlein deck dich.
Die SAMMLUNG Ziehe zeigt am Pfingstsonntag, den 28. Mai 2023 in der St. Albani-Kirche in Göttingen letztmalig die Ausstellung: „Konfirmation im Wandel der Zeit“.
In der Evangelischen Zeitung Nr. 19 vom 7. Mai 2023 berichtete Andres Wulfes: "Das erste Abendmahl"