Ich backe gerne und so freut es mich umso mehr, neue alte Rezepte zu entdecken. Durch Zufall habe ich das Koch- und Backbuch meiner Oma wieder entdeckt und es in den letzten Wochen gründlich durchgestöbert. Es sind allein 25 Stollenrezepte enthalten. Auch habe ich mir die über 130 dazugelegten Rezepte durchgelesen.
Es ist genial, Originale wieder zu finden. Eine Mitstreiterin aus einem ehemaligen Backkurs war ebenfalls begeistert über dieses wiedergefundene Büchlein. Ideal für eine Vitrine mit alten Backförmchen.
Nach dem Gottesdienst am letzten Sonntag nach Epiphanias, mit dem die Weihnachtszeit endete, wurde der Christgarten in der evangelischen St. Albanikirche zu Göttingen von Dr. Jan Heppeler und seinen Helfern sorgfältig abgebaut und wieder verstaut. Das Modell der St. Jacobikirche wurde in das Depot des städischen Museums Göttingen zurückgeführt, das Modell der St. Albanikirche in das gemeindeeigene Lager und eine Vielzahl weiterer Ausschmückungsgegenstände in die SAMMLUNG Ziehe.
In Göttingen war bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs der Aufbau eines Christgartens in vielen Familien beliebt. Anders als die traditionelle Weihnachtskrippe zeigt ein Christgarten nicht nur die Weihnachtsgeschichte und den Stall von Bethlehem. Großen Raum nehmen Landschaft und Häuser, Menschen und Tiere ein. Dennoch ist viel von dem, was es mit den Christgärten auf sich hat, noch kaum erforscht.
„Zu den wenigen Veröffentlichungen, die sich unmittelbar mit den Göttinger Christgärten beschäftigten, zählt eine Semesterarbeit von Marianne Ruprecht aus dem Jahre 1955.“ So schreibt es 1986 Hans-Georg Schmeling in seinem Heft: „Göttinger Christgärten“, dass es noch gelegentlich in Antiquariaten zu erstehen gibt.
Fest steht: Göttingen als protestantische Region wurde zur Hochburg, um 1800 standen Christgärten in vielen Bürgerhäusern der Stadt. In einigen Häusern soll es Anlagen gegeben haben, die sich durch drei Zimmer erstreckten und bis zu 30 Meter lang waren.
„Wir sehen die Jacobikirche als Hauptgebäude eines Christgartens und vor ihr die Schar der Kurrendesänger, wir sehen Gartenhäuser für sich und in Gärten, umgeben von Menschen der Biedermeierzeit aus Zinn und Holz und begreifen, dass so ein Göttinger Christgarten das ganze Weihnachtszimmer ausfüllt. 4 Meter lang und 1,20 m breit ist der Unterbau des Christgartens, der das Wohnhaus, die kleine Weberei und das Gartenhaus in dem wunderschönen Garten mit den in ihm sitzenden und stehenden Holzfigurengruppen zeigt.“ So heißt es in einem Bericht von Museumsdirektor Dr. Fahlbusch zu einem geschichtlichen Rundgang durch Göttingen vom 18. November 1949 anlässlich einer Ausstellung im Städtischen Museum.
Das Modell der Jacobikirche als Leihgabe des städtischen Museums Göttingen soll es nach langer Zeit wieder einmal in Göttingen zu sehen geben. Über sein Kirchenmodell schreibt 1860 der Schneidermeister Hugo Dösselmann: „Durch vielseitige Aufforderung bin ich veranlasst worden, meine von mir selbst aus Holz geschnitzte 3½ Fuß lange und 6 Fuß hohe im gothischen Stile gebaute Kirche… im oberen Saale des Kaufgildehauses zur Schau auszustellen. Entree à Person 2 Sgr, Kinder die Hälfte...“In Göttingen war also die Besichtigung der Christgärten ein gesellschaftliches Ereignis.
Folgende Planung besteht: In der St. Albani-Kirche soll in der Advents- und Weihnachtszeit ein großer Christgarten in der Nenngröße 0 (1:45) aufgebaut werden. Erstmals wird dabei auch ein Modell der St. Albanikirche zu sehen sein. Diese gelungene Nachbildung der Kirche wurde 2017 von Alicia Kulks, Miriam Dück und Johanna Reiß, Schülerinnen an der BBS II Gewerbeschule im Rahmen eines Schulprojektes gebaut. Der Göttinger Zahnarzt Dr. Jan Heppeler fertigte in den letzten Monaten mehrere Wohngebäude.
Böhmische Figuren und vieles mehr aus der SAMMLUNG Ziehe sind bereitgestellt. Dann kann diese große Ecke in der St. Albani-Kirche eingerichtet werden. Zu sehen für alle Besucherinnen und Besucher der Advents- und Weihnachtsgottesdienste und der Dämmerstunden in St. Albani in Göttingen.
Ich kann gut Ordnung halten, jedoch nicht in der Küchenschublade. Das Durcheinander habe ich so von meiner Oma übernommen. Der Großvater nannte sie Omas Rumpelschublade, weil darin stets eine große Unordnung herrschte. Hier fanden wir noch immer Klebeband, eine Rolle Draht und Gummiringe, Büroklammern, Heftpflaster, Streichhölzer, Groschen und Pfennige und allerlei kleine Gegenstände, die man vielleicht noch mal gebrauchen konnte. Wer von uns etwas suchte, schaute zuerst in der Rumpelschublade nach.
Jedes Jahr am Heiligabend ging der Großvater in die Küche und zog die Küchenschublade auf und durchstöberte ihren Inhalt. Schließlich fragte ihn meine Oma: „Was suchst du denn?“ - „Haben wir die kleine Kerze nicht mehr? Weißt du, die vom letzten Jahr? Die ist doch letztens noch hier drin gewesen“, erklärte der Großvater. - „Na, schau doch mal richtig.“ Noch während sie sprach, warf sie einen Blick in die Küchenschublade, griff hinein und hielt den kleinen Stummel in der Hand. „Hier ist er doch!“ - „Danke!“, sagte der Großvater. Mit dieser übrig gebliebenen Kerze zündete er die Lichter am Weihnachtsbaum Jahr für Jahr wieder an. Damit hatte er einen eigenen Lichterbrauch für uns geprägt.
Und was mache ich heute? Auch ich lasse am 6. Januar alle Kerzen bis auf eine am Weihnachtsbaum ganz abbrennen und lege den Stummel weg. Im Laufe der Jahre sind es drei geworden. Warum? Ich kann es nicht sagen. Heute am Vormittag sind mir die Stummel ins Auge gefallen. Gut, dass sie noch da sind.
...stehen einige Schneider-Bücher, die es in den Jahren ab 1960 für jede Kinderlebenslage für eine D-Mark zu kaufen gab. „Kinder lieben Schneiderbücher“ – das gilt seit über 100 Jahren. Der Kinderbuchverlag wurde 1913 in Berlin von Franz Schneider senior gegründet und blieb im Familienbesitz, bis er 1985 an die dänische Mediengruppe EGMONT verkauft wurde.
…liegt alter Christbaumschmuck aus einem Nachlass. Es handelt sich um mehrere flache Engel von ca. 4,5 cm Höhe, die sich sehr gut als Federbaum-, Gänsebaum- und Tannenbaumschmuck eignen. Sie bestehen aus farbigem, gepresstem Alupapier, die Gesichter der Engel sind alte Oblaten (Glanzbilder). Die Baumanhänger sind in guter gebrauchter Erhaltung und ca. 60 bis 70 Jahre alt.
...liegt ein Stapel kleiner Weihnachtshefte, die vom Kaffee-Röster Tchibo als Zugabe in der Weihnachtszeit von 1965 bis 1970 verbreitet wurden.
Unsicher, ob diese Büchlein überhaupt etwas wert sind, habe ich bei meiner Recherche schnell herausgefunden, dass es sich bei den Heften um - gerade in der Weihnachtszeit - heißbegehrte Sammlerobjekte handelt, die gelegentlich bis zu 15 € pro Heft bei Auktionen einbringen, da der hohe Wiedererkennungswert die Menschen reizt. Und das trotz ihres bescheidenen Umfangs von gerade mal 32 Seiten.
…stehen zahlreiche kleine und große Glöckchen, die am Heiligabend verkünden, dass das Christkind die Geschenke gebracht hat und die Bescherung beginnen kann!
Tage vorher Euphorie und Nervosität. Sorge um den Abend der Bescherung, die Pünktlichkeit des Christkinds.
Wie wunderbar ist für Kinder dann der Moment der Bescherung, herrlich ist es für Eltern, die Kinder dabei zu beobachten. Ein helles Läuten erklingt. Das vorsichtige, fast ängstliche Öffnen der Tür zum Weihnachtszimmer, die Verwunderung über die Anzahl der Geschenke.
…liegen historische, kegelförmige Stempel. Die Glasbläser drückten auf einer Seite das dünne Glas der heißen Kugel nach innen, sodass der typische „Reflex“ entstand. Dies musste schnell und vorsichtig geschehen, damit die filigrane Glaskugel nicht zersprang. Das Material der alten Prägestempel ist ein Geheimnis: Keine Keramik, aber auch kein Holz. Selten sind diese Stempel und bei den Sammlern sehr begehrt.