Aus dem Beskidendorf Paszyn stammte der 1928 geborene Wojciech Górka, seine Figuren haben einen sofort erkennbar eigenen Stil. Die Gesichter sind flach, die Augen stark betont. Er bemalte sie mit leuchtenden Farben und lackierte sie. Seine religiösen Figuren sind zusätzlich mit goldenen Verzierungen und Tupfer versehen. Sie erinnern damit häufig an Ikonen. Gerne arbeitete er ganze Gruppen von Figuren. Für seine Krippen baute er prunkvolle kirchenähnliche Häuser.
Heute gibt es einige Bilder von einem neuen großen Krippenberg, dessen Figuren in der Mehrzahl um 1900 und davor ihren Ursprung hatten. Auf dem Berg bauen übereinander gestaffelte Terrassen eine Landschaft auf, den Rängen eines Theaters vergleichbar. Der Krippenbauer nutzte nur leimgetränkte Zeitungsstücke, auf die er ungezählte Bäume – meist aus geprägter Pappe – pflanzte, welches dem Ganzen einen besonderen und ungewohnten Glanz gibt.
Zentral ist zu sehen der Schauplatz der Verkündigung, diese Figuren zeigen orientalischen Charakter. Unterwegs sind jedoch nicht nur Gestalten des Morgenlandes. Man sieht auch Figuren in böhmischer Heimatstracht wie Hausierer mit ihrer Kraxe, Vogelhändler, Wanderburschen, Musiker, Kaminkehrer, Jäger, Schlachter und Pilger und unzählige Schafe. Wer genau hinsieht, wird noch weitere Tiere entdecken, die sich friedlich begegnen.
Ich bin schon lange Zeit Sammler. Mein Gebiet: Krippen und alles, was mit Weihnachten zusammenhängt. Sammeln hat eine sehr positive Wirkung auf mich. Ausgleichend für Seele und Gemüt. Daher sind Floh- und Antikmarktbesuche für mich Pflicht. Im Morgengrauen habe ich sehr gute Funde gemacht, in der Frühe, wenn Händler und Privatanbieter gerade ihre Ware ausgepackt hatten. Dies ist die Zeit der Sammler und professionellen Händler.
Doch auch der Austausch mit anderen Sammlern ist mir sehr wichtig, um viele Informationen über das unendliche Sammelgebiet zusammenzutragen. Am Samstag habe ich wieder einmal einen Sammlerkollegen besucht. Auf der Rückfahrt dann hatte ich im Auto zahlreiche Mitfahrerinnen und Mitfahrer, alle nicht angeschnallt. Sie werden eine - so hoffe ich - lange Zeit bei mir bleiben.
Auch wenn die Jahreszeit nicht dazu einlädt, es ist wieder Antikmarktzeit. Und der letzte Aufenthalt in Leipzig hat gezeigt: Auch im Winter sind gute Schnäppchen möglich. Dieses Mal haben ungefähr hundert Jahre alte Papierkrippenbögen, filigraner Christbaumschmuck, Zapfentierchen aus den fünfziger Jahren und böhmische Krippenfiguren eine neue Heimat in der SAMMLUNG Ziehe gefunden...
Kurz vor 22 Uhr freuen sich der erschöpfte, aber glückliche Sammler Wolfgang Ziehe und Fotograf Johannes Förster, der an diesem Tag viel geleistet hat. Denn er hat für den reibungslosen Transport und das Verstauen der Krippen gesorgt, alle helfenden Hände fachkundig eingesetzt. Und so sind alle Krippen wieder an ihrem Platz im Depot der SAMMLUNG Ziehe.
Über 2600 Besucher wurden allein im Ausstellungsraum Rathaussaal gezählt. Diese Besucher machten die Ausstellung zu einer sehr erfolgreichen Präsentation, nur aufgrund des großen Interesses seitens der Bevölkerung gab es sogar Sonderöffnungszeiten.
An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Anka-Maria Walther, Vorstandsassistentin im Stadtmarketing Duderstadt, die die Ausstellung im historischen Rathaus: "Krippen und Brauchtum", in der St. Servatiuskirche: „Adventskalender“ und in der Basilika St. Cyriakus: „Krippenweg“ auf das Beste betreut hat.
Weiterhin gilt der Dank den Unterstützern und den Besuchern der Ausstellung, denn Ihre Anwesenheit, Erinnerungen, Anregungen und Hinweise haben diese Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem gemacht:"Duderstadt war ein tolles Erlebnis!"
Seit Jahren macht er die Fotos für die SAMMLUNG Ziehe. Dabei hat er verschiedenste Momente und Objekte mit seiner Kamera festgehalten. Nun ist er zum ersten Mal vor der Linse: Johannes Förster.
Hier im Gespräch mit Marianne Mühlenberg, KV-Vorsitzende der St. Albani-Kirchengemeinde und Pastor Gerd Schridde, St. Johannis-Kirchengemeinde - beide Göttingen - anläßlich des Besuchs der Ausstellung am 6. Januar im Saal des Rathauses Duderstadt.
Hauptabsicht meines Duderstadt-Besuchs war die erstmals auch hier gezeigte Krippenausstellung aus der Sammlung von Wolfgang Ziehe... Drei Ausstellungsorte in der Fußgängerzone gab es: Historische Adventskalender wurden in der Kirche St. Servatius gezeigt. In der Basilika St. Cyriakus war ein Krippenweg ausgestellt und die große Rathaushalle diente einer „klassischen“ Ziehe-Ausstellung mit vielen Exponaten aus vielen Ländern zum Thema „Krippen und Brauchtum“. Da waren Ausstellungsstücke dabei, die auch schon einmal in St. Johannis in Göttingen zu sehen gewesen waren, aber auch neue Krippen und Gegenstände: Der Paradiesgarten war dabei, Weihnachtspyramiden, Miniaturen mit dahinter aufgebauten, auf Leinwand gezogenen Großaufnahmen der jeweiligen Objekte, die der Ausstellungs-„Choreograph“ Johannes Förster angefertigt hatte, der große Arbeitstisch hatte seinen Platz, an dem Meister Ziehe oft höchstselbst bastelt, klebt und lackiert, allerhand „Zeugs“ aus dem Brauchtum in mehreren Vitrinen, die auf Holz gezogenen, teils sehr anrührenden Weihnachtsgrußkarten aus vergangenen Zeiten, moderne Krippenskulpturen und vieles mehr. Gut ausgeleuchtet war alles, wohlig warm war der Raum. Einzig, aber das ist nun Kritik auf sehr hohem Niveau: Zu einer Krippenausstellung passt idealerweise der Ausstellungsraum Kirche. Das mag noch einen Unterschied zur traditionellen Ausstellung in St. Johannis darstellen. Das kann man aber auch ganz anders sehen: Es geht im Wesentlichen um Historie. Und dafür kommen auch andere Gebäude in Frage, wie hier das Rathaus oder auch ein Museum.
Schließlich gab es noch einen Vortrag von Wolfgang Ziehe zum Thema „Internationale Weihnachtsbräuche“. Der hätte mehr Zuhörer verdient gehabt, aber so mancher Besucher in der Ausstellung traute sich vielleicht nicht, sich in dem kleinen Stuhlkreis auf der Ostseite der Rathaushalle dazuzusetzen. Für mich war es aber auch so angenehm, fast wie Zuhören beim Vorgelesenbekommen auf dem Sofa zuhause. Außerdem war ein unmittelbares Gespräch zwischen Vortragendem und Zuhörern möglich und wir konnten spontan im Vortrag zu einzelnen Exponaten hingehen und das Vorgetragene in der tatsächlichen Umsetzung betrachten. Nur ein Beispiel: In vielen Krippen böhmischer Herkunft - aber auch anderer regionaler Traditionen - werden die Männer mit gezogenen Hüten gezeigt, wenn sie von der Ankunft Jesu schon gehört hatten oder gar selbst an der Krippe standen, während diejenigen, die dieses Wissen noch nicht hatten, den Hut noch auf dem Kopf trugen.
Überhaupt lebt die Sammlung Ziehe von den Details. Wenn man sich da erst einmal eingeguckt hat, vielleicht auch angeleitetermaßen bei einer Führung, dann kann es sogar stundenlang dauern, bis man eine auf den ersten Blick eigentlich überschaubare Ausstellungfläche vollständig begangen hat. Oder man kommt eben während der Ausstellungszeit ein zweites Mal dorthin. Das ist vielleicht die noch bessere Variante. Ob es 2018 eine Fortsetzung gibt, wenn St. Johannis wegen der Innenrenovierung geschlossen sein wird? Vielleicht anderenorts, vielleicht auch in Duderstadt. Der Respekt vor den Mühen, die mit Planung und Durchführung der Krippenausstellungen verbunden ist, verbietet es, Wolfgang Ziehe zu weiteren Aktionen zu drängen, aber verzichtbar ist dieser adventlich-weihnachtliche Höhepunkt kaum.
Noch einmal an vier Tagen, vom 4. bis zum 7. Januar 2018 in der Zeit von 14 bis 17.30 Uhr ist die Ausstellung geöffnet.
Aufgrund sehr guter Akzeptanz während der Weihnachtstage und großer Nachfrage ist die Krippenausstellung in Duderstadt auch am
Neujahrstag, den 1. Januar 2018 von 14 bis 17.30 Uhr
geöffnet.
Die Ausstellung wird mit vielen traditionellen und modernen Krippen bzw. Krippenszenen, Kastenkrippen, Klosterarbeiten, Pyramiden und Paradiesgärten bereichert. Außerdem gibt die Ausstellung einen Einblick in Großmutters Adventsbäckerei, die Entstehung des Adventskranzes und sie gewährt einen Blick auf bunte Nussknacker und Engel.
Die Krippenausstellung im historischen Rathaus, in der Basilika St. Cyriakus und in der Kirche St. Servatius ist noch von Donnerstag, 4. Januar bis Sonntag, 7. Januar 2018 von 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.
Gruppen können auch noch kurzfristig mit einem Gästeführer auch außerhalb der Öffnungszeiten die Ausstellung besuchen. Anmeldungen nimmt die Gäste-Info im Rathaus unter 05527 841 200 entgegen.
Seit dem 18. Jahrhundert gehört das Aufstellen von Krippen zur familiären Tradition.Während die Kirchen auf prachtvolle Großkrippen setzen, erfreuen sich Familien an kleinen, oft heimatverbundenen Alternativen. In zahlreichen Haushalten steht so während der Weihnachtszeit eins dieser liebgewonnen Kunstwerke.
Aufgrund sehr guter Akzeptanz und großer Nachfrage ist die Krippenausstellung im Duderstadter Rathaus vom zweiten Weihnachtstag, den 26. Dezember bis Samstag, den 30. Dezember täglich geöffnet.
Natürlich ist gerade in den Weihnachtstagen ein Besuch der Ausstellung besonders schön. Zu entdecken gibt es hier viel. Besuchen Sie die drei Teile der Krippenausstellung in Duderstadt und lassen Sie sich von den liebevoll dekorierten Szenen verzaubern.